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Friedrich Schiller

Schiller Feiern

Schillers schon zu Lebzeiten einsetzender Ruhm setzt sich nach seinem Tode fort. Musik spielt dabei eine tragende Rolle. Das Reiterlied aus „Wallensteins Lager“ sorgt in den 1806 beginnenden antinapoleonischen Kriegen für eine dauerhafte Präsenz von Schillers Texten. Das mobilisierende Lied ("Wohl auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd! Ins Feld, in die Freiheit gezogen“) wird speziell für Soldaten mit bürgerlichen Hintergrund rasch zum Schlager. Um die Jahrhundertmitte wird Schiller zum Idol einer patriotischen Jugend. Es entstehen unzählige Vertonungen, u.a. von der Glocke, vom Rütlischwur und von der Ode an die Freude. Das große Schillerfest 1859 zu Schillers Geburtstag gerät zur größten Feier, die jemals zu Ehren eines Schriftstellers begangen wurde. Der Nimbus Schiller vereint verschiedene Stände, Konfessionen und Regionen zu einer nationalen Festgemeinschaft. Musik ist ständig dabei: in Form von Schillermärschen, Schillervertonungen, aber auch in Hymnen auf Schiller. Diese situationsbezogenen Huldigungsmusiken sind kaum bekannt und wirken in ihrem Pathos, das demjenigen des Gefeierten in nichts nachsteht, beinahe komisch. Ein gefährliches Nachleben entfalten die Schillermusiken in der Zeit des Nationalsozialismus. Schillerkanons und Schillerkantaten zielen propagandistisch auf den gesamten „Volkskörper“. SchillerFeiern bringt diese verschiedenen Facetten musikalischer Schillerverehrung aus einem Zeitraum von 100 Jahren zu Gehör.

Gunilla Eschenbach              

Programm

Konzepiert von Gunilla Eschenbach (Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar), Thomas Meyer und Matthias Leeflang

Schillermarsch + Begrüßung

  • Die Gunst des Augenblicks, K. Fr. Zelter, Waldberg
  • Schön ist der Friede, Dr. Viktor Munzinger
  • Dreifach ist der Schritt der Zeit (Sprüche des Confucius), Franz Schubert
  • Gesang der Mönche (aus Wilhelm Tell), L.van Beethoven
  • Vom Dome, schwer und bang (aus der Glocke), Peter Cornelius
  • Elysium (Vorüber die stöhnende Klage, Unendliche Freude), Franz Schubert

Vortrag I

  • Räuber-Lieder, Johann Rudolf Zumsteeg
  • Der Handschuh (Deklamation), Diego Fischers
  • Die Würde der Frau, Wardowski, Brecht
  • REZITAT: Parodie auf „Die Würde der Frau”

Vortrag II

  • Frühlingslied, Fr. P. Neglia
  • Punschlied (Vier Elemente), Fr. P. Neglia
  • Vier Weltalter, Franz Schubert
  • Punschlied im Norden zu singen, Franz Schubert
  • Trinklied, Max Eberwein